Film
Der Kurzfilm „Seven years of winter“ spielt in Kiew, der so genannten Todeszone von Tschernobyl. 2011 jährt sich die Reaktorkatastrophe zum 25. Mal – ein Thema, das mit Japan traurige Aktualität gewinnt.
Der einfühlsame Film zeigt Bilder, die auf schreckliche Art ahnen lassen, was aus den Menschen geworden ist, die den GAU 1986 miterlebt haben.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der zehnjährige Andrej (Sasha Savenkov). Wenige Jahre nach dem Reaktorbrand wird Andrej von seinem korrupten Bruder Artjom (Roman Knižka) immer wieder in die nukleare Wüste in der Umgebung von Tschernobyl geschickt, um als „Schwarzbuddler“ die verlassenen Häuser in der Todeszone zu plündern und nach Pässen und ähnlichen Gegenständen zu durchsuchen, die sich auf dem Schwarzmarkt verkaufen lassen.
Kurz nach dem Zusammenbruch der UdSSR sind viele Menschen bereit, alles zu tun, um der Armut zu entkommen. Andrej ist ein ruhiger, in sich gekehrter Junge. Er genießt die Menschenleere in den verwaisten Häusern – ohne die Umstände in ihrer Gefährlichkeit zu begreifen. Das macht es seinem Bruder leicht, ihn für seine Zwecke zu missbrauchen.
Andrej träumt sich mit Hilfe von Fotos und anderen Gegenständen in das Familienleben der Menschen, die dort einmal gelebt haben. Für ihn ist dies ein Weg, die emotionale Lücke zu schließen, die der Tod seiner Eltern hinterlassen hat. Während er sich immer weiter einem Konstrukt und Idealbild seiner Fantasie hingibt, um die eigenen seelischen Wunden zu heilen, beginnt die Radioaktivität in der kontaminierten Umgebung seinen Körper systematisch zu zerstören.
Das sensibel aufbereitete Thema wurde bereits im Vorfeld mit diversen Auszeichnungen an renommierten Festivals für die differenzierte Drehbuchentwicklung gewürdigt. Für die Produktion von „Seven years of winter“ sind mixtvision und Regisseur Marcus Schwenzel eine erfolgreiche Koproduktion eingegangen.
Die Filmpremiere hat am 19.04.2011 im Rahmen einer Charity-Veranstaltung in Berlin stattgefunden. Im September 2011 gewinnt der Kurzfilm beim Go Wæst Wettbewerb des 22. Nordisk Panorama – 5 Cities Film Festivals in Aarhus/Dänemark.
Bereits im Vorfeld der Filmproduktion konnte das Drehbuch von „Seven Years of Winter“ Erfolge auf internationalen Filmfestivals verzeichnen (Amsterdam Film Festival 2010: Van Gogh Award for Best Short Screenplay, First Price for Best International Screenplay; Los Angeles Film Festival 2010: Script Award of Excellence; Rhode Island International Film Festival 2010: Honorable Mention Screenplay Competition).
Im Jahr 2012 wird „Seven Years of Winter“ auf diversen Festivals präsentiert, unter anderem war der Film beim Tampere Film Festival in der Kategorie „Best Fiction International Competition“ nominiert, nahm beim Krakow Film Festival an der „Selected Short Film Competition“ teil und erhielt eine Nominierung beim CFC Toronto Worldwide Short Film Festival in der International Competition sowie in der Kategorie „Shortcuts“ beim Tofifest Film Festival in Torun (Polen). Auf dem International Uranium Film Festival Berlin 2015 erhielt „Seven Years of Winter“ den Yellow Oscar in der Kategorie Kurz-Spielfilm.
Produktionsdetails
Marcus Schwenzel
„Tschernobyl krempelt dich komplett um. Du kommst als anderer Mensch wieder raus.“
SPIEGEL ONLINE
„Ein wunderbar trauriger Film, der das Unvorstellbare begreifbar macht.“
HESSISCHER RUNDFUNK KULTUR
„An excellent script along with a truly touching performance from small Sasha Savenkov (Andrey), creates a deeply moving film about family, belonging, and manipulation.“
Jury-Begründung YELLOW OSCAR
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